Sehnsucht nach der großen Bühne – das SG-Weihnachtskonzert
Zwei Jahre ohne Konzerte, Abstand beim Singen, Verbot für Proben mit Blasinstrumenten – die Musik am Schiller-Gymnasium hatte während der Corona-Pandemie mit harten Einschränkungen zu kämpfen.
Immer wieder wurden die Musiklehrkräfte gefragt: „Gibt es in diesem Jahr ein Weihnachtskonzert?“ Nun durften die Schülerinnen und Schüler der Ensembles am Schiller-Gymnasium alle endlich wieder auf die Bühne. Nachdem bis 2019 die Konzerte im Congress Centrum stattfanden, gab es zum Neustart nach der langen Pause einen Ortswechsel in die Pauluskirche. Hier kamen in weihnachtlicher Atmosphäre besinnliche und fröhliche Stücke zu Gehör, gesungen und gespielt von Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 12, Lehrkräften, Ehemaligen und Eltern.
In den Reihen der Mitwirkenden waren Spuren der Erkältungswelle spürbar. Nach dem gesundheitsbedingten Ausfall gleich zweier Musiklehrkräfte stemmten Verena Schuler und Ulrike Sommer die musikalische Leitung der verschiedenen Programmpunkte alleine und wurden dabei von Sylvia Lohse und Wlad Raskop unterstützt. Auch die Ensembles konnten nicht in ihrer eigentlichen Stärke auftreten, hier und da mussten kurzfristige Besetzungsänderungen vorgenommen werden. Umso beachtlicher war das Ergebnis. Zumal es für viele Auftretende nach der langen Pandemie bedingten Pause der allererste Auftritt auf solch großer Bühne war. Belohnt wurden sie mit einer sehr gut besuchten Pauluskirche und viel, viel Applaus aus dem Publikum.
Den Start machte das Vororchester mit traditionellen Advents- und Weihnachtsliedern, bei denen das Publikum zum Mitsingen aufgefordert war – ein gelungener Auftakt für den festlichen Rahmen. Es folgten moderne Lieder wie „Was hat wohl der Esel gedacht“ vom Chor 5, „Santa Claus Is Coming To Town“ von den young boys oder „I Have A Dream“ vom Mädchenchor der Klassen 6 und 7.
Ein Highlight bildete der gemeinsame Auftritt der young males zusammen mit dem Mädchenchor der Klassen 8 und 9 und dem Chor der Klassen 10 bis 12: Für das stimmungsvolle „Celtic Carol“ verarbeitete Kirby Shaw eine bekannte schottische Melodie. Ebenfalls mit gälischem Kolorit glänzte der groß besetzte Chor beim Vortrag von „Celtic Christmas“ nach Audrey Snyder.
Einen instrumentalen Gegenpol bildete das – ebenfalls durch Krankheiten zahlenmäßig reduzierte – Kammerorchester. John Rutters „Suite Antique“ für Querflöte, Klavier und Streicher ist hörbar inspiriert von Werken der klassischen Musik, wirkt durch die moderne Harmonik und Raffinessen wie wechselnde Taktarten aber frisch und mitreißend. Das Kammerorchester, das Thomas Kammel vorbereitet hatte, wurde von Ulrike Sommer gekonnt durch die verschiedenen Sätze geführt.
Rhythmisch und modern ging es weiter mit dem Schiller-Chor aus Schülern, Eltern und Lehrern. Sie trugen „Celebro“ von Karl Jenkins vor, einen Satz aus dem multi-ethnisch komponierten Werk „Stella natalis“ und „The Ground“, getragen und berührend, das auf dem letzten Choral von Ola Gjeilos „Sunrise Mass“ basiert. Der Komponist möchte hiermit nach einem langen und emotional aufwühlenden Werk musikalisch eine Art Frieden und eine starke Erdung ausdrücken.
Unter anderem mit einer jazzigen Version von „Jingle Bells“ trat der Neue Kammerchor auf. Auch mit den mitreißenden „O Holy Night“ von Adolphe Adam sowie „The Lord Is My Sheperd“ von Will Todd zeigten die preisgekrönten Sängerinnen und Sänger ihre ganze Klasse.
Am Ende des über eineinhalbstündigen Konzerts durfte das Publikum in die Weihnachtslieder „Tochter Zion“ und „O du fröhliche“ einstimmen, die im Wechsel mit dem Schiller-Chor bzw. dem Neuen Kammerchor gesungen wurden.
Ansprechpartnerin
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Ansprechpartner
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